Katze Kater Kitten: Die Vererbung der Blutgruppen
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Die Vererbung der Blutgruppen

Allgemeines
Grundsätzlich gibt es bei Katzen drei verschiedene Blutgruppen:
  • Blutgruppe A
  • Blutgruppe B
  • Blutgruppe AB (die jedoch nur sehr selten vorkommt.)
Blutgruppen werden in einem autosomal-dominanten Erbgang mit zwei Merkmalsausprägungen (Allelen) vererbt. Vereinfacht gesagt, erhält jedes Katzenkind ein Allel von jedem Elternteil, wobei Blutgruppe A dominant über Blutgruppe B ist.
Katzen mit Blutgruppe A
Wird die Blutgruppe einer Katze getestet, so wird in der Regel nur der Phänotyp (also das erste Allel) getestet. Lautet dieses Ergebnis „Blutgruppe A“ so gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
  • die Katze ist homozygot (reinerbig) für Blutgruppe A, also genetisch A/A oder
  • heterozygot (mischerbig) für Blutgruppe A, also genetisch A/B.
Katzen mit Blutgruppe B
Lautet das Ergebnis des Blutgruppentests „B“, so ist die Katze immer homozygot (reinerbig) für B – also B/B. Blutgruppe B ist rezessiv , muss also reinerbig vorkommen, damit sie „sichtbar“ wird.
Blutgruppe AB
Diese (sehr selten vorkommende) Blutgruppe ist ein Sonderfall. Inzwischen geht man davon aus, dass es sich genetisch zwar um A/B handelt, jedoch auf einem weiteren Genort ein Allel existiert, welches die „normale“ Dominanz von A unterdrückt.
Weshalb sind Blutgruppen wichtig?
Katzen besitzen auf der Oberfläche ihrer roten Blutkörperchen (Erythozyten) Alloantiköper gegen die heterloge (andere) Blutgruppe.
Vereinfacht heißt das:
  • Katzen mit der Blutgruppe A haben Antikörper gegen Blutgruppe B
  • Katzen mit der Blutgruppe B haben Antikörper gegen Blutgruppe A,
Die immunologischen Reaktionen der Katzen mit Blutgruppe A sind jedoch wesentlich stärker ausgeprägt sind, als bei Tieren mit Blutgruppe B.
  • Katzen mit der Blutgruppe AB besitzen keine Antikörper – weder gegen Blutgruppe A noch gegen Blutgruppe B.
Bedeutungsvoll wird die Blutgruppe prinzipiell nur in zwei Situationen:
  • wenn die Katze eine Bluttransfusion erhält – hier muss unbedingt die richtige Blutgruppe gewählt werden, da es sonst innerhalb von wenigen Stunden zu heftigen immunologischen Reaktionen und Schock führen kann, die für die Katze tödlich enden können
  • Bei der Verpaarung
Bedeutung der Blutgruppen bei der Verpaarung
Mit einigen Ausnahmen kommen Katzen mit der Blutgruppe B in den meisten Rassen vor. Aus diesem Grund sollte die Bestimmung der Blutgruppe zur Pflichtuntersuchung jedes Züchters gehören.
Verpaarung einer A-Katze
Dieser Fall ist unkompliziert – unabhängig davon ob die Katze A/A oder A/B ist, kann man einen Kater mit beliebiger Blutgruppe wählen. Sind beide Elterntiere reinerbig (A/A), so werden auch alle Kitten reinerbig für Blutgruppe A sein.
Ist die Mutter mischerbig (A/B) und der Vater reinerbig (A/A) – so werden ebenfalls alle Kitten die Blutgruppe A haben (da A dominant über B ist). Die Hälfte der Kitten wird misch-, die übrigen reinerbig für Blutgruppe A sein.
Sind beide Elterntiere mischerbig für Blutgruppe A (also genetisch A/B), so wird statistisch die Hälfte der Kitten reinerbig für Blutgruppe A (also A/A), ein Viertel mischerbig für A (also A/B) und ein Viertel der Kitten reinerbig für B (B/B) sein.
Bei diesem Beispiel treten jetzt zum ersten Mal Kitten auf, die eine andere Blutgruppe haben als die Mutter, was aber in diesem Fall nicht weiter tragisch ist, da die Antiköper der Blutgruppe A (Mutter) gegen die Blutgruppe B (Kitten) nur schwach ausgeprägt sind und in der Regel zu keinen Reaktionen führen.
Als Züchter muss man sich lediglich bewusst machen, dass aus einer Verpaarung zweier A-Katzen eben auch B-Kitten fallen könne und deshalb die Blutgruppe der Kitten unbedingt bestimmt werden muss, wenn eins davon zur Weiterzucht eingesetzt wird.
Verpaart man die Katze mit einem B-Kater, so hängt die Blutgruppe der Kitten davon ab, ob die Mutter rein- oder mischerbig für Blutgruppe A ist. Ist die Mutter reinerbig, so haben alle Kitten Blutgruppe A. Ist die Mutter mischerbig für A, so wird die Hälfte der Kitten Blutgruppe B haben, was aber, wie oben erwähnt, ebenfalls unproblematisch ist.
Grundregel: Eine A-Katze kann mit jedem Kater verpaart werden!
Verpaarung einer AB-Katze
Die Verpaarung einer AB Katze kann ebenfalls mit einem Kater beliebiger Blutgruppe vorgenommen werden.
Die Blutgruppe der Kitten sollte aber auch hier auf jeden Fall getestet werden, wenn diese zur Weiterzucht eingesetzt werden.
Grundregel: Eine AB-Katze kann mit jedem Kater verpaart werden! 
Verpaarung einer B-Katze
Die Verpaarung einer B-Katze mit einem B-Kater ist ebenfalls problemlos. Da Blutgruppe B nur reinerbig (B/B) vorkommt, haben auch alle Kitten die Blutgruppe B (B/B).
Als Risikoverpaarungen bezeichnet man all jene Verpaarungen, wo eine Kätzin mit der Blutgruppe B (B/B) mit einem Kater der Blutgruppe A verpaart werden soll.
Ist der Kater reinerbig für die Blutgruppe A (also genetisch A/A), so haben alle Kitten (wegen der Dominanz von A über B) die Blutgruppe A und tragen B.
Ist der Kater mischerbig für Blutgruppe A (also genetisch A/B), so hat die Hälfte der Kitten die Blutgruppe B (B/B) und die andere Hälfte die Blutgruppe A (A/B).
Oben ist bereits erläutert, dass Katzen der Blutgruppe B starke Antiköper gegen die Blutgruppe A haben. Diese Blutgruppen-Antikörper sind nicht plazentagängig, somit besteht keine Gefahr während der Trächtigkeit.
Nach der Geburt werden die Antikörper jedoch über die Muttermilch an die Kitten gegeben. Da der Darm der Kitten in den ersten 24 Stunden für Immunglobuline durchlässig ist, bekommen die Kitten Antikörper gegen ihre eigene Blutgruppe. Je nachdem, wie hoch der Anti-Titer der Mutter ist, kommt es bei den Kitten zu einer Hämolyse, die innerhalb weniger Tage zum Tod führen kann (Fading Kitten Syndrom)
Zurzeit gibt nur ein Labor in den Niederlanden, das die Höhe des Anti-Titers bestimmen kann. Liegt dieser unter 1:32, so kann man – nach Aussage des Labors – alle Kitten bei der Mutter belassen ohne Reaktionen zu befürchten.
Ist der Titer jedoch höher, so muss unbedingt verhindert werden, dass die Kitten mit Blutgruppe A in den ersten 24 Stunden Muttermilch bekommen.
Im Idealfall bekommt die Mutter einen speziellen Body angezogen, der verhindert, dass die Kitten an die Zitzen gelangen. Die Kitten müssen dann im Abstand von 2- 3 Stunden von Hand gefüttert werden – für die ersten 24 Stunden nach der Geburt.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Blutgruppe der Kitten zu bestimmen und nur diejenigen zu trennen und von Hand zu füttern, die Blutgruppe A haben.
Zur Blutgruppen-Bestimmung gibt es so genannte Schnelltestkarten, mit denen man mit Hilfe von etwas Blut aus der Nabelschnur die Blutgruppe selbst bestimmen kann. Man sollte aber auf jeden Fall beachten, dass dafür mindestens ein – besser zwei Helfer bei der Geburt zur Verfügung stehen müssen. Außerdem kann es passieren, dass man kein oder nicht genug Blut aus der Nabelschnur gewinnt.
Erfahrungen verschiedener Züchter haben darüber hinaus gezeigt, dass es selbst bei korrekter Anwendung zu falschen Testergebnissen kommt. Aus diesem Grund sollten sicherheitshalber immer alle Kitten von der Mutter getrennt werden, falls ihr Anti-Titer höher ist als 1:32.
In diesem Fall sollte man jedoch bedenken, dass mit der Kolostralmilch der Mutter nicht nur die Blutgruppen-Antikörper, sondern auch alle weiteren Antikörper (zum Schutz gegen Krankheiten) weitergegeben werden. Diesen werden dann durch Trennung und Handfütterung den Kitten vorenthalten. Aus diesem Grund ist von solchen Verpaarungen grundsätzlich abzuraten.
Grundregel: Eine B-Katze sollte nur mit einem B-Kater verpaart werden!

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